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SAP IS-U (Industry Solutions for Utilities) ist die SAP-Branchenlösung für Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen und stellt eine Ausprägung des prozessorientierten Vertriebs- und Informationssystems SAP Utilities dar. Es dient u.a. als Grundlage für Abrechnungen von Energiedienstleistungen, Gerätemanagement und -instandhaltung, Verkaufsabwicklung und Kundenservice. Die Nachfolgerversionen von SAP IS-U in der nächsten ERP-Generation heißen SAP S/4HANA Utilities (On-Premise) und SAP C4U (Cloud for Utilities).
SAP IS-U (Industry Solutions for Utilities) ist eine prozessorientierte Branchenlösung zur Unterstützung aller Dienstleistungen von Ver- und Entsorgungsunternehmen. Branchenteilnehmer wie Strom-, Gas- und Wasserversorger nutzen SAP IS-U, um ihre Netze in Echtzeit zu überwachen, Interessenten zu verwalten und Kunden abzurechnen.
Die Anwendung vereint eine Vielzahl von Funktionen, um Prozesse effizient zu gestalten und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Funktionen zählen bspw. Verwaltung von Kundenstammdaten, Abrechnungserstellung, Gerätemanagement, Instandhaltung, Verkauf, Service und Buchhaltung.
Um dies zu ermöglichen, nutzt SAP IS-U konsistente Datensätze, sodass inkompatible und isolierte Informationen im Backoffice beseitigt werden. So können Nutzer zu jeder Zeit auf die Daten verschiedener Geschäftsbereiche zugreifen, zuverlässige Informationen für die Entscheidungsfindung erhalten und sämtliche Service- und Geschäftsprozesse zentral steuern. Weiterhin wird eine Verknüpfung von SAP IS-U mit anderen SAP Modulen ermöglicht, wodurch relevante Informationen auch für Mitarbeiter in anderen Abteilungen einsehbar sind.
Ende 2027 (bzw. 2030) stellt SAP die Wartung für SAP IS-U ein und bietet fortan ausschließlich Unterstützung für die Nachfolgerprodukte in SAP S/4HANA: SAP S/4HANA Utilities (On-Premise) und SAP C4U (SAP Cloud for Utilities).
Im Folgenden finden Sie einen Überblick der wichtigsten Funktionen von SAP IS-U, gefolgt von ausführlicheren Beschreibungen der einzelnen Punkte:
Über Stammdaten können Geschäftspartner, Verträge und Vertragskonten, Anschlussobjekte und die darin befindlichen Verbrauchsstellen, Anlagen und Geräteplätze verwaltet werden. Dabei wird zwischen vier verschiedenen Arten von Stammdaten unterschieden.
Weil wir wissen, wie individuell Instandhaltung ausfällt, bieten wir Ihnen die Möglichkeit einer individuellen Schulung. Wir schulen Ihre Mitarbeiter an dem von Ihnen genutzten und konfiguriertem System.
Einzelfallunabhängige Stammdaten können als eine Art Oberkategorie betrachtet werden: Einmal angelegt sind sie für verschiedene Kundenverträge nutzbar. Solche Stammdaten betreffen bspw. Verteilernetze zum Endverbraucher sowie Ablese- und Abrechnungsinformationen. Die Bearbeitung solcher Stammdaten ist i.d.R. nur für wenige Mitarbeiter – z.B. im Customizing – freigegeben.
Einzelfallbezogene Stammdaten handeln von einem einzelnen Kunden oder einem einzelnen zu versorgendem Objekt und können sowohl technische als auch kaufmännische Informationen enthalten. Das Anlegen und Bearbeiten dieser Art von Stammdaten übernimmt i.d.R. ein Mitarbeiter im Kundenservice.
Technische Stammdaten umfassen sämtliche Informationen sowohl zur Versorgung der Endkunden mit Energie und Wasser als auch zur Kommunikation mit anderen Marktteilnehmern. Enthalten sind Informationen über versorgte Anschlussobjekte, Verbrauchsstellen und technische Plätze innerhalb eines Anschlussobjekts, Abbildungen technischer Eigenschaften von Equipment und Zählpunkte für die Kommunikation der Energiemarkt-Teilnehmer.
Kaufmännische Stammdaten werden zu buchhalterischen und abrechnungsmäßigen Zwecken genutzt und mit dem Abrechnungsmodul FI-CA verknüpft. Sie enthalten Informationen über Geschäftspartner, Vertragskonten und der Verbindung zwischen Vertragskonten und Versorgungsanlagen in Form von Verträgen.
Das Instandhaltungsmodul der SAP PM hilft Ihnen dabei, strategisch wichtige Entscheidungen vorzubereiten, die das Überleben Ihres Unternehmens sichern.
Diese Darstellung soll dazu dienen, den Zusammenhang der verschiedenen Stammdaten beispielhaft zu erläutern:
Ein Kunde wird in SAP IS-U als Vertrag aufgeführt, welcher dementsprechend einem Vertragskonto mit möglicherweise weiteren Verträgen zugeordnet ist. Gegenstand des neuen Vertrags ist die Energieversorgung des eigenen Haushalts, welches in SAP IS-U als Verbrauchsstelle abgebildet wird. Das Haus, in dem sich die Wohnung des Kunden befindet, nennt man Anschlussobjekt und ist in mehrere Verbrauchsstellen aufgeteilt.
Zähler, die zur Abrechnung dienen, werden im SAP-System als Gerät oder Gerätinfosätze dargestellt. Zusätzlich können weitere technische Geräte verbaut sein, welche ebenfalls systemtechnisch abgebildet werden. Da sich einzelne Zähler an unterschiedlichen Stellen im Anschlussobjekt befinden, werden diese übersichtshalber unter der Kategorie Zählereinbauplätze bzw. Geräteplätze aufgelistet.
Die technische Verbindung zwischen den Leitungen des Hauses und dem Versorgungsnetzwerk sind in SAP IS-U unter der Bezeichnung Anschluss gespeichert, sofern weitere technische Daten wie bspw. die Leitungslänge erforderlich sind.
Bei Versorgungsanlagen handelt es sich nicht um physische Objekte, sondern um Funktionen, die u.a. zur Pflege abrechnungsrelevanter Eigenschaften für die Vertragsabrechnungen dienen. Eine Versorgungsanlage ist immer genau einem Vertrag zugeordnet und dient als Bindeglied zwischen technischen und kaufmännischen Stammdaten dieses Vertrags. Sie fasst Geräte, Zählwerke und ggf. Bezugsgrößen derselben Verbrauchsstelle zusammen, damit diese gemeinsam abgerechnet werden können.
Die Geräteverwaltung ermöglicht das Installieren, Ablesen, Abrechnen und Beglaubigen aller Geräte des Versorgungsunternehmens. Dabei umfasst die Abrechnung die Sparten Strom, Gas, (Ab)Wasser, Abfall, Fernwärme und Multimedia-Dienste. Im Fakturierungsmodul können Nutzer zudem die Erhebung von Steuern, Gebühren und Abgaben ermitteln.
Das CIC stellt das Front-Office von SAP IS-U dar und lässt sich an externe Kommunikationssysteme anbinden. Es dient als zentrale Arbeitsoberfläche für Mitarbeiter im Kundenservice, die hier relevante Kundendaten einsehen, Auskünfte geben und Geschäftsprozesse anstoßen können.
IS-U-WM integriert verschiedene Komponenten des SAP-Systems und ergänzt sie um spezifische Funktionen zur Planung, Kalkulation, Ausführung und Abrechnung von Arbeitsaufträgen in der Energiebranche. So kann SAP IS-U bspw. mit Ausfallverwaltungssystemen sowie Planungs- und Dispatchersystemen zur Unterstützung der Außendienstmitarbeiter verknüpft werden.
IS-U-EDM dient als zentrale Datenbank für Energiedaten und Bilanzierungen. Hier können Nutzer Lastgang- und Energiebilanzmessung durchführen, das Fahrplan-Management mittels Bilanzierungs-Workbench organisieren als auch lastganggemessene Energieverbräuche und Zeitreihen über Real-Time-Pricing abrechnen.
IS-U-WA umfasst Entsorgungsverträge zwischen Entsorgungsunternehmen und deren Geschäftspartnern über Leerungs- und Reinigungsdienstleistungen. Entsorgungsverträge enthalten die gleichen Stammdaten wie Verträge aus der Versorgungsindustrie.
Für die effiziente Abwicklung von Geschäftsprozessen lässt sich SAP IS-U mit verschiedenen SAP-Anwendungen verknüpfen und gewährleistet dadurch den Austausch konsistenter Datensätze mit anderen Modulen.
SAP IS-U wird oftmals in Kombination mit folgenden Modulen eingesetzt:
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SAP IS-U und dessen Nachfolgerversionen unterstützen Unternehmen dabei, die massiven Veränderungen in der Energiebranche bestmöglich bewältigen zu können. Dazu zählen z.B. Maßnahmen wie die Einführung strengerer Umweltauflagen oder die Deregulierung der Energiemärkte.
Deregulierung bedeutet in der Versorgungsindustrie die Trennung (Unbundling) der Übertragungs- und Verteilnetze eines Energieunternehmens von Erzeugung und Vertrieb mit dem Ziel des diskriminierungsfreien Netzzugangs aller Marktteilnehmer.
Im Zuge der Deregulierung des deutschen Energiemarkts sind die Anforderungen an die IT-Systeme von Ver- und Entsorgungsunternehmen seit 2005 stetig gewachsen, sodass für bisherige Verbrauchsabrechnungen neue Prozessmodelle aufgesetzt werden mussten. SAP IS-U wurde daraufhin um die Komponenten IDEX-GE und IDEX-GG (Intercompany Data Exchange Extended – German Electricity bzw. German Gas) ergänzt, sodass sich die Deregulierungsanforderungen gesetzeskonform umsetzen lassen.
Weiterhin ermöglichen die SAP Utilities-Anwendungen mit ihrer Funktionsvielfalt, dass Versorgungsunternehmen neue, zukunftsorientierte Geschäftsmodelle realisieren und sich an wandelnde Kundenanforderungen anpassen können. Viele Versorger erleben derzeit einen Wandel vom rein messorientierten Strom-/Gas -/Wasser-Anbieter zum kundenorientierten Full-Service-Provider, der seinen Katalog um Angebote im Bereich E-Mobilität, Smart-Home oder Highspeed-Datenleitungen für Privatkunden oder die Industrie 4.0 erweitert. SAP IS-U bietet in diesem Zusammenhang den Aufbau einer flexiblen IT-Architektur zur Bewältigung neuer Aufgabenbereiche.
2027 bzw. 2030 stellt SAP den Support für die ERP-Vorgänger von SAP S/4HANA ein. Folglich werden viele Module, zu denen auch SAP IS-U zählt, in veränderter Form und mit zusätzlichen Funktionalitäten in die neue ERP-Suite integriert. Die Nachfolgeprodukte von SAP IS-U sind SAP S/4HANA Utilities (On-Premise) sowie die Cloud-Lösung SAP C4U (Cloud for Utilities).
Der Übergang auf SAP S/4HANA Utilities begann 2016 mit der Umstellung auf die HANA DB, schrittweise gefolgt vom Umbau des klassischen SAP IS-U und der Einführung neuer Funktionen. Ziel ist es, dass Versorger mit SAP S/4HANA Utilities grundsätzlich alle Geschäftsprozesse verwalten können. Dazu zählen bspw. Projektmanagement, Instandhaltung, Messtechnik & Zählerablesung, Planung & Analyse, Kundenservice & Marketing sowie Abrechnungserstellung.
Die neue Utilities-Suite bietet Anwendern eine Reihe von Vorteilen, die eine höhere Produktivität versprechen: Die Fähigkeit zur Verarbeitung großer Datenmengen bei maximalem Durchsatz dient der Prozessoptimierung. In-Memorie-Technologien und die Möglichkeit von komplexen Abfragen in Echtzeit sorgen im Zusammenspiel mit Embedded Analytics für eine bessere Entscheidungsfindung. Außerdem gewährleistet das intuitive SAP Fiori UI-Design eine nutzerfreundliche und responsive Nutzung der Anwendung.
Weiterhin setzt SAP auf weitere Innovationen wie z.B. Partnererweiterungen für die digitale Zusammenarbeit mit Stakeholdern oder die Einführung neuer Technologien im Bereich Künstliche Intelligenz und Machine Learning.
SAP entwickelt in Kooperation mit Spezialisten aus Versorgungs- und IT-Beratungsunternehmen derzeit eine Cloud-Lösung für die Versorgungsindustrie, welche voraussichtlich Ende 2021 fertiggestellt ist: SAP C4U.
Die SaaS-Anwendung (Software as a Service) wird als native End-to-End-Lösung zur Verfügung stehen und unterstützt den kompletten Lead-to-Cash Prozess für Nicht-Commodity-Services. Dafür lässt sich SAP C4U über die SAP Cloud Platform (SCP) in bestehende On-Premise-Systeme integrieren und ergänzt somit die lokale SAP Infrastruktur um die Vorteile der Cloudnutzung.
SAP S/4HANA Utilities und SAP C4U dienen verschiedenen Zwecken und unterscheiden sich in ihrem Funktionsumfang. Während die On-Premise-Lösung SAP S/4HANA Utilities auf das klassische Geschäft mit Commodity-Gütern wie Wasser, Strom und Gas ausgelegt ist, sorgt die cloudbasierte SaaS-Lösung SAP C4U für schlanke und flexible Geschäftsprozesse, bspw. im Marketing oder Kundenservice. Aus diesem Grund bietet sich die Einrichtung einer Hybridlösung an, um von den Funktionen beider Anwendungen zu profitieren und sämtliche Vorteile zur Unternehmensoptimierung nutzen zu können.
Sie sind ein Unternehmen der Ver- oder Entsorgungsbranche und benötigen Unterstützung bei der Einführung von SAP IS-U, SAP S/4HANA Utilities oder SAP C4U? Unsere Spezialisten verfügen über langjährige Erfahrung bei der Umsetzung von Deregulierungsanforderungen und unterstützen Sie in allen Teilbereichen rund um das Thema Utilities. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch und gemeinsam finden wir die passende Lösung für Sie und Ihr Unternehmen.
Bei SAP IS-U handelt es sich um eine prozessorientierte Back-End-Lösung zur effizienten Gestaltung sämtlicher Dienstleistungen von Ver- und Entsorgungsunternehmen. Die Branchenlösung ist Bestandteil des SAP ERP-Systems und lässt sich zur Prozessoptimierung mit verschiedenen SAP-Modulen verknüpfen.
SAP IS-U dient zur Unterstützung sämtlicher Geschäftsprozesse von Ver- und Entsorgungsunternehmen. Das Modul ermöglicht die Verwaltung von Adressen, die Kontrolle von Regionalstrukturen sowie das Anlegen von Terminen zwecks Ablesungen, Abschlägen und Abrechnungen.
SAP IS-U arbeitet mit Stammdaten zur Verwaltung verschiedener einzelfallunabhängiger, fallbezogener, technischer und kaufmännischer Entitäten. Darüber hinaus stellt das Modul weitere Funktionen wie Gerätemanagement, Instandhaltung, Verkaufsabwicklung und Kundenservice zur Verfügung. Zusätzlich lässt es sich für den Transfer konsistenter Daten mit anderen SAP-Modulen verknüpfen.
SAP IS-U lässt sich mit einer Reihe von Modulen verknüpfen, dazu zählen bspw. SAP PM bzw. SAP EAM, SAP CS bzw. SAP CRM, SAP SD, FI-CA und SAP Business Workflow.
Vollumfängliche Implementierungs- und Betriebsunterstützung für führende Softwareprodukte unserer Partnerunternehmen:
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