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Bei SAP R/3 handelt es sich um eine frühere Version des SAP ERP-Systems (Enterprise Resource Planning), das zu Beginn der 90er-Jahre eingeführt wurde und sich aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten international und in unterschiedlichen Branchen etablieren konnte.
Auf SAP R/3 folgte 2004 SAP ECC (ERP Central Component), welches 2015 wiederum von SAP S/4HANA abgelöst wurde. Da die ERP-Vorgängerversionen nach wie vor weiträumig genutzt werden, sind Support und Wartung bis einschließlich 2027 von SAP garantiert.
Als ERP-System dient SAP R/3 der Organisation unterschiedlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens: Die Software ermöglicht mithilfe verschiedener Anwendungen das Speichern, Abrufen, Analysieren und Bearbeiten von Datensätzen und gewährleistet die Konsistenz der verfügbaren Daten, sodass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen unterschiedlichen Abteilungen oder Branchen eines Unternehmens möglich ist. SAP R/3 wurde in der SAP-eigenen Programmiersprache ABAP entwickelt. Die aktuelle SAP R/3-Version ist R/3 Enterprise 4.70 Extension Set 2.00.
Die Bezeichnung R/3 verdeutlicht dabei, dass das System in Echtzeit (R = “Realtime”) arbeitet und weist gleichzeitig auf die dreigliedrige Server-Client-Architektur hin, auf der SAP R/3 basiert. Diese ermöglicht, dass das ERP-System auf verschiedenen Betriebssystemen persönlicher Computer funktioniert und durch eine eigene grafische Benutzeroberfläche, das SAP GUI, dargestellt werden kann. Das 1993 eingeführte ERP-System grenzt sich damit deutlich von seinem Vorgänger R/2 ab, welcher in den 70er-Jahren erstmals eingesetzt wurde und nur mittels Texteingaben auf großen Rechenzentren (Mainframes) bedient werden konnte.
Zentrale Merkmale des R/3-Systems sind dessen hohe Kompatibilität und Portabilität sowie die damals neuartige Server-Client-Architektur. Ziel beim Entwickeln von SAP R/3 war es, die größtmögliche Integration von Datensätzen zu erreichen, um die problemlose Kollaboration unterschiedlicher Firmen und Abteilungen miteinander zu ermöglichen. Somit wird gewährleistet, dass alle erforderlichen Funktionen einer Unternehmenssoftware mit einem einzigen System abgedeckt werden können.
Um den Anforderungen verschiedener Unternehmensprozesse gerecht zu werden, umfasst SAP R/3 ein differenziertes Set an integrierten Geschäftsanwendungen, welche die Vorgänger der in späteren ERP-Versionen eingeführten SAP Module sind. Mit diesen Anwendungen können typische Unternehmensprozesse beispielsweise aus dem Finanzwesen, Personalwesen oder dem Vertrieb alle mithilfe einer einzigen Softwarelösung bearbeitet und verfolgt werden. Weiterhin kann SAP R/3 auf allen gängigen Plattformen und Betriebssystemen verwendet werden. Es erfüllt die Spezifikationen des POXIS-Standards für die Definition offener Systeme, wodurch das Programm mit verschiedenen Anwendungen, Datenbanken und Benutzeroberflächen interagieren kann. Durch diese Eigenschaften sowie die Möglichkeit der Anbindung externer Geschäftsanwendungen wie MS Office oder einer Webimplementierung der SAP Workflows erreicht SAP R/3 einen hohen Grad an Portabilität.
Richtlinien zur Programmierung und Praxistipps zum Thema ABAP-Entwicklung.
Die oben beschriebenen Funktionsweisen des offenen und vernetzten Informationssystems von SAP R/3 werden zum Teil durch die erstmals mit R/3 eingeführte Client-Server-Architektur des ERP-Systems realisierbar. Dessen Struktur zeichnet sich durch die Aufteilung in drei Schichten aus:
Das GUI (die grafische Benutzeroberfläche) stellt die Clientseite der Prozessabwicklungen dar, das sogenannte Frontend. Über diese Schnittstelle erhält der Nutzer Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk und kann verschiedene R/3-Anwendungen ausführen, mit denen Dienstanforderungen an die Serverseite gestellt werden – beispielsweise in Form von Informationsanfragen oder einer Datensatzbearbeitung.
Die Anfrage des Clients wird daraufhin von der Serverseite im sogenannten Backend bearbeitet. Verantwortlich dafür ist die Anwendungsschicht, bestehend aus typischerweise mehreren Anwendungsservern und einem Message-Server. Die Anwendungsserver enthalten eine Reihe von Diensten zur Ausführung des R/3-Systems und tauschen untereinander mithilfe des Message-Servers Informationen aus. Die Anwendungsschicht erhält die vom Nutzer im GUI getätigten Eingaben und greift daraufhin auf die Datenbankschicht zu. Je nach Auftrag werden dort Informationen abgerufen oder verändert und das Ergebnis anschließend zurück an die Benutzeroberfläche im Frontend geleitet. All dies geschieht in Echtzeit, wodurch Veränderungen in Datensätzen und Unternehmensprozessen unmittelbar und für alle Nutzer synchron einsehbar sind.
Die Datenbankschicht besteht aus einer zentralen Datenbank, die wiederum zwei Komponenten beinhaltet: die Datenbank selbst sowie das Datenbank-Managementsystem (DBMS). Die von SAP R/3 mitgelieferte Zentraldatenbank enthält grundsätzlich sämtliche Dateien und Programmcodes, welche die Software für das Ausführen von Anwendungen benötigt. Sie ist mit allen gängigen Datenbanken kompatibel, sodass zusätzliche externe Datensätze leicht integriert werden können und die systemumfassende Integration und Konsistenz von Daten gewährleistet wird.
SAP R/3 umfasst standardmäßig eine Reihe von integrierten Geschäftsanwendungen. Oftmals werden diese als Module bezeichnet, sie sind streng genommen jedoch lediglich einzelne Teile einer zentralen Software. Selbstständig funktionierende SAP-Module wurden erstmals in den ERP-Versionen eingeführt, die auf SAP R/3 folgten.
FI – Finanzwesen (Financial Accounting)
CO – Kostenrechnung (Controlling)
TR – Finanzmanagement (Treasury)
PS – Projektsystem (Project Systems)
WF – Arbeitsablauf (Workflow)
IS – Branchenlösungen (Industry Solutions)
HR – Personalwirtschaft (Human Resources)
PM – Instandhaltung (Plant Maintenance)
QM – Qualitätsmanagement (Quality Management)
PP – Produktionsplanung & -kontrolle (Production Planning & Control)
MM – Materialwirtschaft (Material Management)
SD – Vertrieb (Sales & Distribution)
Zur Veranschaulichung des Zusammenspiels einzelner R/3-Anwendungen und Systemschichten dient folgendes (vereinfachtes) Beispiel:
Ein Vertriebsmitarbeiter erhält einen Kundenauftrag für eine Produktbestellung. Daraufhin leitet er einen entsprechenden Fertigungsauftrag in der SD-Anwendung ein, indem er ein elektronisches SAP-Formular im GUI der Präsentationsschicht ausfüllt. Während der Bestellungseingabe werden Kundeninformationen aus der zentralen Datenbank abgerufen, um erforderliche Formularfelder vom System ausfüllen zu lassen.
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Gleichzeitig wird in der Anwendungsschicht eine automatisierte Verfügbarkeitsprüfung durchgeführt, bei der das System die Lagerbestände in der Produktion überprüft und benötigte Komponenten für den Auftrag reserviert. Liegt der in der zentralen Datenbank festgehaltene Materialbestand unterhalb der für den Auftrag erforderlichen Menge, wird automatisch eine Bestellanforderung an die Abteilung Einkauf erstellt. Diese muss dann lediglich in der MM-Anwendung von einem Einkaufsmitarbeiter überprüft und freigegeben werden.
Nach Eingang der Waren wird der Fertigungsauftrag aktualisiert und die Anwendungsserver ermitteln den voraussichtlichen Fertigstellungstermin, welcher sich aus den im System hinterlegten Informationen zu Produktionskapazitäten und Personalarbeitszeiten ergibt.
Alle hier aufgeführten Schritte werden vom System für den Vertriebsmitarbeiter nachvollziehbar im GUI festgehalten. So kann dieser seinen Kunden jederzeit über den aktuellen Bestellstatus aufklären und hat die Möglichkeit, kurzfristige Auftragsänderungen zu vermerken, um Einkauf oder Produktion rechtzeitig und unkompliziert zu informieren.
SAP R/3 wurde 2004 von seinem Nachfolger SAP ECC (ERP Central Component) abgelöst, welches die Kernkomponente der SAP Business Suite darstellt. Während SAP R/3 den Ansatz verfolgte, alle gängigen Geschäftsprozesse mit einer einzelnen Softwarelösung abzudecken, basieren seine Nachfolger auf einem anderen Konzept: Sie stellen geschäftlich relevante Grundfunktionen bereit und bieten gleichzeitig die Einbettung spezifischer Erweiterungen, genannt Module. So bietet SAP ECC erstmals die Möglichkeit, die integrierten Anwendungen des ERP-Systems durch frei konfigurierbare und auf die Ansprüche des Unternehmens spezialisierte Programmanwendungen zu ergänzen.
Eine Gemeinsamkeit, die SAP R/3 mit den nachfolgenden ECC-Versionen teilt, ist die transaktionale Verarbeitung: Das heißt, die Daten werden in einer festgelegten Reihenfolge nacheinander bearbeitet. Demnach müssen alle Arbeitsschritte sukzessiv durchlaufen werden, um einen Gesamtprozess abzuschließen. Weiterhin existieren beide ERP-Systeme lediglich als lokal im Unternehmen eingerichtete “On-Premise”-Lösung, was eine aufwendige Einrichtung und Instandhaltung der nötigen Infrastruktur vom Unternehmen selbst zur Folge hat.
Die Komplexität der Module und Geschäftsanwendungen der SAP Business Suite hat dazu geführt, dass SAP stark in Vereinfachung und verbesserte Systemreaktionszeiten investiert hat. Ergebnis dieser Bestrebungen ist die vierte ERP-Generation von SAP, das 2015 angekündigte und aktuelle SAP S/4HANA.
Diese Bezeichnung verdeutlicht die Vereinfachung in der Bedienung (S = “Simple”) sowie die Nutzung der von SAP eigens entwickelten SAP HANA In-Memory Datenbanktechnologie (“High Performance Analytic Appliance”). Sie erlaubt eine Speicherung der Daten im Arbeitsspeicher, wodurch höhere Geschwindigkeiten bei der Verarbeitung und Analyse von selbst großen Datenmengen garantiert werden. Eine weitere Innovation von S/4HANA ist, dass die Software neben der üblichen “On-Premise”-Nutzung erstmals auch ergänzend als Cloud-Variante im Unternehmen integriert werden kann. Somit können deutliche Kostenersparnisse in den Bereichen Administration und Wartung der Infrastruktur erzielt werden. Darüber hinaus wird mit der Cloud-Lösung garantiert, dass das System jederzeit auf dem neuesten Stand ist und alle Vorteile der aktuellen Softwareversion bietet.
Eine umfangreichere Übersicht der Funktionsweisen von SAP ECC und SAP S/4HANA finden Sie in unseren jeweiligen Knowhow-Beiträgen.
Sollten Sie weitere Fragen zu SAP ERP-Systeme haben, dann vereinbaren Sie eine kostenlose Websession mit uns. Ich freue mich auf Sie.
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Wie zu erkennen ist, haben sich die PC-basierten SAP ERP-Systeme seit ihrer Geburtsstunde in den 90er-Jahren kontinuierlich und zielgerichtet weiterentwickelt, um den modernen Ansprüchen einer vernetzten und zunehmend digitalisierten Geschäftswelt stets gerecht zu werden. Besondere Anerkennung verdient dabei SAP R/3, welches den Grundstein für alle nachfolgenden Entwicklungen der SAP ERP-Systeme legte und auch noch heute, 30 Jahre nach seiner Einführung, aktiv in zahlreichen Unternehmen genutzt wird.
Vollumfängliche Implementierungs- und Betriebsunterstützung für führende Softwareprodukte unserer Partnerunternehmen:
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