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ISO/IEC 23894: Standardisiertes Risikomanagement für Künstliche Intelligenz

Philipp Schurr
5. Juni 2025
ISO-38507

Mit der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) wächst auch die Notwendigkeit, Risiken systematisch zu identifizieren, zu bewerten und zu minimieren.

Was ist die ISO 23894?

Die ISO/IEC 23894:2023, eine internationale Norm für das Risikomanagement von KI-Systemen, bietet Unternehmen einen strukturierten Ansatz, um verantwortungsvolle und vertrauenswürdige KI-Anwendungen zu gewährleisten.

Seit der Veröffentlichung der Norm im Januar 2023 liefert sie Unternehmen eine fundierte Methodik zur Integration von KI-Risikomanagement in ihre Geschäftsprozesse. Im November 2023 wurde die deutsche Fassung, E DIN EN ISO/IEC 23894, veröffentlicht. Angesichts neuer regulatorischer Anforderungen, wie dem EU AI Act, wird die Umsetzung solcher Standards zunehmend zu einer geschäftlichen Notwendigkeit. Unternehmen, die die ISO/IEC 23894 frühzeitig in ihre KI-Governance-Strategie integrieren, können sich besser auf kommende gesetzliche Vorgaben vorbereiten, gleichzeitig ihre Compliance stärken und das Vertrauen ihrer Kunden, Partner und Regulierungsbehörden erhöhen.

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Ziel und Anwendungsbereich der Norm

Die ISO/IEC 23894 richtet sich an Organisationen, die KI-gestützte Produkte, Systeme und Dienstleistungenentwickeln, herstellen, einsetzen oder nutzen. Sie bietet einen praxisnahen Rahmen, um Risiken entlang des gesamten KI-Lebenszyklus – von der Entwicklung über den Betrieb bis hin zur Stilllegung – zu identifizieren und zu managen.

Die Norm orientiert sich an ISO 31000 (dem allgemeinen Standard für Risikomanagement) und adressiert spezifische KI-Risiken, darunter:

  • Bias und Diskriminierung
  • Unerwartetes Verhalten von KI-Systemen
  • Ethische Herausforderungen und gesellschaftliche Auswirkungen
  • Datenschutz- und Sicherheitsrisiken

Ein zentrales Ziel ist es, Unternehmen bei der Einbindung des KI-Risikomanagements in ihre Governance-Strukturen zu unterstützen und Stakeholder frühzeitig in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.

Umsetzung der ISO/IEC 23894 in Unternehmen

Die Einführung eines strukturierten KI-Risikomanagements nach ISO/IEC 23894 umfasst mehrere Maßnahmen:

  • Durchführung umfassender Risikoanalysen für bestehende und geplante KI-Systeme.
  • Entwicklung maßgeschneiderter Risikomanagement-Pläne für KI-Projekte.
  • Implementierung von Prozessen zur kontinuierlichen Risikoüberwachung und -bewertung.
  • Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für KI-spezifische Risiken.
  • Dokumentation und Monitoring von KI-Risiken, um Transparenz für interne und externe Stakeholder zu gewährleisten.

Die Norm fördert eine integrierte Sichtweise auf das Risikomanagement, indem sie sich mit anderen Managementsystemen abstimmen lässt, darunter:

  • ISO 9001 (Qualitätsmanagement)
  • ISO/IEC 27001 (IT-Sicherheitsmanagement)
  • ISO/IEC 38500 (IT-Governance)

Unternehmen, die die ISO/IEC 23894 implementieren, profitieren nicht nur von einer verbesserten Regelkonformität, sondern auch von einer höheren Akzeptanz ihrer KI-Technologien bei Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden.

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Offene Fragen zur Weiterentwicklung

Trotz der klaren Vorteile ergeben sich noch offene Fragen zur praktischen Umsetzung der Norm:

  • Wie lässt sich die Norm an verschiedene Unternehmensgrößen und Branchen anpassen?
  • Welche Metriken eignen sich zur Messung der Wirksamkeit des KI-Risikomanagements?
  • Wie bleibt die Norm mit der schnellen technologischen Entwicklung von KI kompatibel?
  • Wird die Norm in bestimmten Branchen zukünftig als verbindlicher Standard eingeführt?

Diese Fragen sind entscheidend, um die ISO/IEC 23894 weiterzuentwickeln und Unternehmen bei der Anwendung optimal zu unterstützen.

FAQ: Wichtige Fragen zur ISO/IEC 23894

Für welche Unternehmen ist die Norm relevant?

Für alle Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln, einsetzen oder verwalten – insbesondere in regulierten Branchen wie Finanzwesen, Gesundheitswesen oder öffentlicher Verwaltung.

Welche Vorteile bietet die Implementierung der ISO/IEC 23894?

Die Norm verbessert die KI-Governance, sorgt für ein systematisches Risikomanagement, stärkt das Stakeholder-Vertrauen und unterstützt die Einhaltung regulatorischer Anforderungen.

Wie unterscheidet sich die ISO/IEC 23894 von anderen KI-Standards?

Sie konzentriert sich spezifisch auf das Management von KI-Risiken und ergänzt andere Standards wie ISO 42001, das ein allgemeines KI-Managementsystem beschreibt.

Welche Ressourcen werden für die Implementierung benötigt?

Unternehmen benötigen ein interdisziplinäres Team mit Fachwissen in KI, Risikomanagement und dem jeweiligen Geschäftsfeld. Schulungen und externe Beratung können zusätzlich unterstützen.

Welche typischen KI-Risiken adressiert die Norm?

Dazu gehören Bias und Diskriminierung, mangelnde Transparenz, Datenschutzprobleme, unerwartetes Verhalten, Sicherheitsrisiken und ethische Herausforderungen.

Unterstützung bei der Implementierung

Wir begleiten Unternehmen bei der praktischen Umsetzung der ISO/IEC 23894 mit folgenden Beratungsleistungen:

  • Workshops zur KI-Governance, um die Norm effizient in Unternehmensprozesse zu integrieren.
  • Schulungen für KI-Officer, um Fachkräfte für das KI-Risikomanagement zu qualifizieren.
  • Beratung zur Implementierung, um Unternehmen auf kommende gesetzliche Anforderungen optimal vorzubereiten.

Kontaktieren Sie uns – wir unterstützen Sie auf dem Weg zu einem systematischen KI-Risikomanagement!

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