Robotik, maschinelles Lernen und KI sind Technologien, die das Leben der Menschen enorm vereinfachen und uns viel Arbeit abnehmen. Durch diese Fortschritte wird auch vermutet, dass wir bald eine zweite technische Revolution durchlaufen, wie sie um 1900 durch die Industrialisierung stattfand. Nur sind durch diese digitale Revolution nicht nur körperliche Aktivitäten betroffen.
Robotik, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen werden gehypt wie nie zuvor, wodurch die Entwicklung enorm in Gang gesetzt wird. Demnach können immer komplexer werdende Aufgaben von Maschinen bewältigt werden. Diese waren aufgrund ihrer Komplexität bisher nur Menschen vorbehalten.
Dieser Beitrag befasst sich mit den beeinflussenden Faktoren und den wirtschaftlichen Auswirkungen der Implementierung von Robotic Process Automation.
Trotz des stetigen technischen Fortschritts dauert es sehr wahrscheinlich noch Jahrzehnte, bis das volle Automatisierungspotential ausgeschöpft wird. Das McKinsey Global Institute brachte zum Thema: “AUTOMATION, EMPLOYMENT, AND PRODUCTIVITY” Untersuchungen hervor. Hiernach wurden 5 Schlüsselfaktoren ausgemacht, welche die Geschwindigkeit der Automatisierung in einem Betrieb beeinflussen.
Der wichtigste Faktor, um die Automatisierung einer Aufgabe auszuführen, ist, das sie technisch weit genug erforscht wurde. Maschinen können bereits viele Fähigkeiten zu einer höheren Performance ausführen als Menschen es könnten. Dazu gehören zum Beispiel die Informationsbeschaffung, grobmotorische Handlungen sowie Optimierung und Planung.
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Andere Tätigkeiten benötigen noch Entwicklungszeit. So wird ein besseres Verständnis der natürlichen Sprachverarbeitung geschaffen, indem zum Beispiel viele Barrieren in der Automatisierung mit Menschenkontakt wie bei Amazons Alexa überwunden werden. Weiterhin ist das Zusammenspiel der verschiedenen Fertigkeiten in einer Aufgabe ein Punkt, der für die Entwicklung von Lösungen hochrelevant ist. Für die Automatisierung komplexerer Aufgaben treibt dies die Entwicklungszeit und damit auch die Kosten in die Höhe. Dennoch ist die Automatisierungstechnik bereits sehr weit fortgeschritten und reicht vollkommen aus, um die meisten Prozesse zu automatisieren.
Automatisierungstechnologien werden unterschiedlich verwirklicht. Lösungen reichen von einfacher PC-Hardware bis zu hochspezialisierten Robotern, welche auf Agilität und Sensorik getrimmt werden. Diese Lösungen zu erdenken, zu entwickeln und zu bauen, sind kostspielige Angelegenheiten. Von verschiedenen Kameras zur Abstimmung der Sensorik, Getriebe und Reifen zur Ermöglichung der Mobilität zu leistungsfähigen Prozessoren zur Durchführung von Berechnungen sind viele Hardwareteile zum Erstellen einer einzigen Lösung notwendig.
Auch die virtuellen Entwicklungen auf Softwareebene können einen entscheidenden Kostenfaktor darstellen. Über längere Zeit können diese Kosten durch obsolet werdende Ware und Massenproduktion sinken, wodurch diese im regulären Markt im Vergleich zu den Lohnkosten der menschlichen Arbeitskräfte erschwinglich werden.
Somit wären wir auch bei den menschlichen Arbeitskräften angekommen. Die Geschwindigkeit der Automatisierung ist auch davon abhängig, wie hoch die Löhne der Arbeitnehmer in dieser Tätigkeit sind und wie hoch ihr Skill-Level ist. Dies ist unter anderem von der Anzahl der Arbeitsplätze im Vergleich zu den Arbeitern, die sich auf diese Plätze bewerben, abhängig. Am Beispiel von Restaurants lässt sich dies besonders gut verdeutlichen.
Das Automatisierungspotential liegt nach den jetzt einsetzbaren Technologien bei 75% (Prozentsatz der Aufgabenzeit, die von Menschen erledigt wird, die stattdessen von Maschinen erledigt werden kann). Hierzu müssen die 1.597,50€ Bruttogehalt im Monat mit in Betracht gezogen werden, die ein durchschnittlicher Koch in Deutschland verdient.
Diese vergleichsweise geringen monatlichen Kosten machen den Vorteil der hohen Automatisierbarkeit für viele Entscheidungsträger wieder wett. In Regionen in denen die Löhne hoch sind, wie Nord Amerika und Europa, wird die Grenze, in denen sich die Investition auszahlt, schneller erreicht, wodurch die Automatisierung schneller fortschreitet.
Automatisierung beeinflusst nicht nur den Austausch von menschlicher durch maschinelle Arbeitskraft, sondern kann auch weitere Vorteile mit sich führen. Diese können die Entscheidung hin zur Automatisierung begünstigen. So wird durch die Wiederholbarkeit und Adjustierung der Maschinen ein ebenmäßigeres Produkt hervorgebracht, welches häufig auch mit einer höheren Qualität einhergeht. Außerdem werden dadurch menschliche Fehler vermieden und somit Ausschussware verringert, was Kosten senkt und Produktionsgeschwindigkeit in die Höhe schießen lässt.
Zu guter Letzt können auch riskante Aufgaben vermehrt durch Roboter ausgeführt werden, um Personenschäden zu vermeiden, wie zum Beispiel durch die Bombenentschärfungsroboter, welche bereits seit längerem eingesetzt werden. In Zukunft können so durch führerlose Kraftfahrzeuge, Fahrzeugführer eingespart werden, was theoretisch die Kraftstoffeffizienz, Fahrsicherheit und Fahrdauer drastisch verbessern könnte.
Zu guter Letzt hängt die Automatisierungsgeschwindigkeit aber nicht nur von der Entscheidungsfindung der Führungskräfte und Investoren ab, sondern auch von der Meinung der Öffentlichkeit. So werben auch heute noch viele Firmen mit ihren handverarbeiteten Produkten. Auch öffentliche Richtlinien verbieten vielen Firmen die Entwicklung in Richtung der Automatisierung.
Als Beispiel ist hier die Debatte um führerlose Kraftfahrzeuge zu sehen. Häufig ist die Einarbeitung der Belegschaft in die neuen Technologien auch mit Widerstand oder Ablehnung verbunden, was den Prozess in die Länge zieht. Auch das Vertrauen in Maschinen ist nicht so hoch wie in menschliche Arbeitskräfte, was sich speziell im Kundenkontakt niederschlägt. Maschinell betreute Kunden fühlen sich häufig vernachlässigt oder übergangen und wenden sich an die Konkurrenz.
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Automatisierung ist ein heikles Thema. Nachdem in der technischen Revolution des 20. Jahrhunderts der Anteil der in der Landwirtschaft arbeitenden Bevölkerung in den USA von 40% (1900) auf unter 2% (2010) gesunken ist, befürchten viele ihre Jobs zu verlieren. Durch die Industrialisierung sind jedoch auch sehr viele Jobs entstanden, welche vorher nicht hätten erahnt werden können. Wichtig ist es, hier frühzeitig Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten bereitzustellen. Dadurch wird der Wechsel aus dem bisherigen Arbeitsfeld so reibungslos wie möglich gestaltetet. Dies ermöglicht, das Potential der Arbeiter weiter auszuschöpfen.
Jedoch ist dabei auch der demographische Wandel in Betracht zu ziehen. Durch den geringer werdenden Teil der arbeitenden Bevölkerung wird insgesamt mehr Produktivität pro Arbeiter benötigt, um den Lebensstandard der Bevölkerung zu halten.
Die Automatisierung von Prozessen und die daraus resultierende Produktivitätssteigerung wird in den nächsten 50 Jahren eine stetig ansteigende Rolle spielen, um den sinkenden Anteil an arbeitender Bevölkerung zu kompensieren.
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