Obwohl künstliche Intelligenz heute enorme Datenmengen verarbeiten und komplexe Muster erkennen kann, ist sie noch lange nicht unfehlbar. Damit KI-Systeme zuverlässig, fair und nachvollziehbar arbeiten, braucht es an den entscheidenden Stellen weiterhin den Menschen. Genau hier setzt das Prinzip Human in the Loop (HITL) an: Es verbindet maschinelle Effizienz mit menschlichem Urteilsvermögen.
Human in the Loop (HITL) beschreibt einen Ansatz, bei dem Menschen sowohl während der Entwicklung als auch im praktischen Einsatz gezielt in die Arbeit von KI-Systemen eingebunden werden, um die Genauigkeit, Sicherheit und Verlässlichkeit der Systeme zu gewährleisten. Die Zusammenarbeit vollzieht sich in einem fortlaufenden Regelkreis: Die Maschine liefert Ergebnisse, der Mensch überprüft oder korrigiert sie und die KI verbessert auf dieser Basis ihre Leistung.
Das Gegenteil des HITL-Ansatzes ist Human out of the Loop (HOTL): Während HITL immer eine Form menschlicher Mitwirkung beinhaltet, verzichtet HOTL vollständig darauf. Entscheidungen und Lernprozesse laufen hier komplett automatisiert ab, etwa in autonomen Fahrsystemen oder beim Reinforcement Learning.
Mit dem Inkrafttreten des EU AI Act verändert sich das regulatorische Umfeld für KI-Systeme grundlegend. Entwickeln oder betreiben Unternehmen sogenannte Hochrisiko-KI, beispielsweise in der Medizin, im Finanzwesen oder im Recruiting, sind sie verpflichtet, die Systeme von Menschen beaufsichtigen zu lassen. Doch auch jenseits dieser Risikoklasse ist der Human-in-the-Loop-Ansatz empfehlenswert.
Künstliche Intelligenz kann unbeabsichtigt diskriminierende Muster reproduzieren und verzerrte Ergebnisse liefern, was allerdings nicht immer sofort offensichtlich ist. Ohne menschliche Aufsicht birgt KI daher ein hohes Risiko, das je nach Einsatzszenario und Schweregrad der Fehler bzw. Verzerrungen zu erheblichen finanziellen Schäden und Reputationsnachteilen führen kann. HITL-Prüfungen minimieren diese Risiken und stärken die Vertrauenswürdigkeit von KI-Systemen.
Für Entscheider wird HITL zu einem zentralen Element von KI-Compliance und zu einem strategischen Instrument in der KI-Transformation. Denn es sichert nicht nur Rechtskonformität, sondern eine hohe Qualität der KI-Ergebnisse – was den Ansatz zu einem wertvollen Treiber auf dem Weg zum KI-getriebenen Unternehmen macht.
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Jeder Human-in-the-Loop-Prozess lässt sich in drei aufeinanderfolgende Phasen gliedern, die sich in bestehende Prozesse integrieren lassen:
Je nachdem, wie stark der Mensch den Lernprozess steuert, lassen sich verschiedene Ausprägungen von HITL unterscheiden:
Die enge Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine bringt nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch operative Vorteile:
So wertvoll menschliches Feedback für KI-Systeme ist, es geht mit unternehmerischen Herausforderungen einher:
Diese Hürden lassen sich mit einem strukturierten Vorgehen jedoch bewältigen. Investitionen in zukunftsfähige IT-Plattformen und spezialisierte Tools schaffen die Basis für Skalierbarkeit und effiziente Prozesse. Ähnlich wichtig sind einheitliche Richtlinien und Review-Prozesse. Sie reduzieren subjektive Verzerrungen und erhöhen die Konsistenz. Ansätze wie Active Learning senken den manuellen Aufwand auch bei steigendem KI-Einsatz. Klare Verantwortlichkeiten und regelmäßige Prozessprüfungen sichern die Effektivität des HITL-Vorgehens.
HITL kann in vielen Bereichen des maschinellen Lernens eingesetzt werden. Typische Anwendungsfelder sind:
Diese Beispiele zeigen, dass HITL nicht nur für Qualitätssicherung wichtig ist, sondern auch beim Aufbau der Datenbasis selbst eine zentrale Rolle spielt.
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Human in the Loop ist ein essenzieller Baustein vertrauenswürdiger KI. Zumindest solange KI-Systeme noch nicht durchgängig zuverlässig arbeiten, muss der Mensch als Sicherheitsinstanz fungieren: Er muss Fehler korrigieren und Fairness gewährleisten.
Der HITL-Ansatz ist in bestimmten KI-Szenarien rechtlich verpflichtend, doch er fördert darüber hinaus die Qualität und Vertrauenswürdigkeit von KI in Unternehmen. Richtig implementiert, kann er so zum Treiber der Transformation werden. Denn nur mit verlässlicher KI können Unternehmen das Potenzial der Technologie für ihre Wertschöpfung wirklich heben.
Was versteht man unter Human in the Loop (HITL)?
HITL bezeichnet einen Ansatz, bei dem Menschen gezielt in den Entwicklungs- und Entscheidungsprozess von KI-Systemen eingebunden werden. Sie prüfen Ergebnisse, geben Feedback oder korrigieren Fehler. Dadurch entsteht eine Rückkopplungsschleife, die es der KI ermöglicht, kontinuierlich dazuzulernen und bessere Entscheidungen zu treffen.
Worin unterscheidet sich Human in the Loop von Human out of the Loop?
Bei Human in the Loop sind Menschen aktiv durch Feedback, Korrekturen oder gezieltes Training in die Arbeit von KI-Systemen eingebunden. Bei Human-out-of-the-Loop übernimmt die Maschine Entscheidungen und Lernprozesse vollständig selbstständig, ohne menschliche Eingriffe.
Welche Unternehmen profitieren besonders von HITL?
Besonders Branchen mit hohen Qualitäts- oder Compliance-Anforderungen profitieren von Human in the Loop, etwa das Gesundheitswesen, die Finanzbranche, der Automobilsektor oder Plattformen mit nutzergenerierten Inhalten. Hier ist menschliche Kontrolle entscheidend, um Risiken zu minimieren und zuverlässige Ergebnisse zu gewährleisten.
Wenn Sie Unterstützung zum Thema Human in the Loop: KI mit Sicherheitsnetz benötigen, stehen Ihnen die Experten der mindsquare AG zur Verfügung. Unsere Berater helfen Ihnen, Ihre Fragen zu beantworten, das passende Tool für Ihr Unternehmen zu finden und es optimal einzusetzen. Vereinbaren Sie gern ein unverbindliches Beratungsgespräch, um Ihre spezifischen Anforderungen zu besprechen.
Vollumfängliche Implementierungs- und Betriebsunterstützung für führende Softwareprodukte unserer Partnerunternehmen:
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