Unser Alltag ist manchmal so voll, dass wir leicht den Überblick verlieren können und schnell überfordert sind. Um unsere begrenzte Lebenszeit sinnvoll zu nutzen, ist ein bewusster Umgang mit der Zeit essenziell. In diesem Artikel erfährst du wie du dir eine gute Work-Life-Balance schaffst, Leistungshochs und -tiefs effektiv einsetzt und welche Faktoren noch zu einem guten Zeitmanagement beitragen.
Bewusstsein schaffen
Das Leben ist viel zu kurz, als dass wir die Kontrolle darüber abgeben sollten. Wir allein sind dafür verantwortlich unsere Lebenszeit proaktiv zu nutzen und so viel wie möglich aus unserer Zeit herauszuholen. Dafür müssen wir uns die Kontrolle darüber zurückholen und uns diese einteilen, um die Kontrolle nicht zu verlieren.
Oft ist uns der Wert der Zeit gar nicht bewusst. Fragt uns jemand: „Hast du mal ne Minute?“, sagen wir natürlich nicht „Nein“. Würde aber jemand fragen: „Hast du mal 50€? Du bekommst sie aber nicht zurück!“, würden wir zumindest erstmal zögern. Wir geben unsere Zeit oft zu leichtfertig heraus und daher ist es wichtig, auch mit unserer Zeit bewusster umzugehen und sie nicht einfach so aus der Hand zu geben.
Um einen bewussteren Umgang mit der eigenen Zeit zu erreichen, ist es zunächst wichtig, sich eine gute Work-Life-Balance zu schaffen. Dazu zählt, sich nur so viel aufzuladen, wie man auch wirklich schaffen kann sowie Aktivitäten und Gründe herauszufinden, die Zeit und Energie fressen. Sich bewusst Zeit für solche Dinge, wie Social Media, Netflix und Co. zu nehmen, trägt ebenfalls zu einem ausgeglichenen Lebensstil bei. Außerdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass nur Proaktivität – also vorausplanendes und zielgerichtetes Handeln – einen voranbringt. Das Gegenteil davon (Reaktivität) führt zu Stillstand oder gar Rückschritt. Daher gilt die Faustregel: 90 % Proaktivität, 10 % Reaktivität – wobei zur Proaktivität auch Schlaf zählt.
Die drei Säulen des Zeitmanagements
Für optimales Zeitmanagement gibt es die drei Säulen, damit es funktioniert: Klarheit, Fokus und Energie. Klarheit ist gleich Effektivität: Wir tun die richtigen Dinge. Fokus heißt Effizienz: Wir tun die Dinge richtig und konzentriert. Und Energie bedeutet Exzellenz: Wenn wir die richtigen Dinge im richtigen Moment tun, ist unser Zeitmanagement exzellent. Wenn alle drei Säulen harmonieren, sprechen wir von der Ideallinie. Fehlt eine der drei Säulen, können die Fälle „Handbremse“ (Stillstand), „Stop & Go“ (stockendes Vorankommen) oder „Irrgarten“ (Fokusverlust) eintreten, die eine gute Zeiteinteilung verhindern.
Die drei Säulen für gutes Zeitmanagement
Die Ideallinie sollte immer wieder überprüft werden: Für wen oder was ist jetzt gerade der richtige Zeitpunkt? Ist der Fokus noch da? Zudem sollte Multitasking vermieden werden, um den Fokus nicht zu stören.
Die Laserfokusmethode
Eine Möglichkeit, um den Fokus aufrecht zu erhalten, ist die sogenannte Laserfokusmethode. Dabei arbeitet man z. B. zwei Stunden fokussiert und baut zwischendurch Pausen ein, die man möglichst ohne Bildschirm verbringen sollte. In den Fokusphasen sollten alle Störungen vermieden und ein Timer gestellt werden. Der Aufbau der Methode sieht wie folgt aus:
- 45 Minuten Fokus
- 10 Minuten Pause
- 45 Minuten Fokus
- 20 Minuten Pause
- Ende & Belohnung
Natürlich ist es nicht jederzeit möglich, mehrere Stunden fokussiert an einer Sache zu arbeiten. Um die richtigen Zeitpunkte für intensive Fokusarbeit herauszufinden, muss man zunächst seine persönliche Leistungskurve kennen. Eine Leistungskurve besteht aus Hoch- und Tiefpunkten, die über den Tag verteilt auftreten und sieht im Durchschnitt so aus:
Die durchschnittliche Leistungskurve
Die Leistungskurve hilft uns dabei, für Aufgaben die richtigen Zeitpunkte zu finden.
Leistungshochs beispielsweise sollten für anspruchsvolle Aufgaben genutzt werden, die eine hohe Priorität haben. Zu diesen Zeitpunkten haben wir besonders viel Energie und können besonders fokussiert arbeiten. Leistungstiefs wiederum können mit leichteren, nicht so aufwendigen Aufgaben gefüllt werden, die schnell abgehakt sind. Das Abhaken vieler Aufgaben sorgt für einen Dopaminausschuss, der die Laune verbessert und uns produktiv fühlen lässt. Die Tiefs können außerdem für Pausen genutzt werden, in denen frische Luft geschnappt oder etwas gegessen werden kann.
Für ein Aufrechterhalten der „high energy“ gilt allgemein: 1x Pause pro Stunde, 2 Liter Wasser am Tag, 3 Mahlzeiten pro Tag, 5 Workouts in der Woche und 7 Stunden Schlaf pro Nacht. Dies sind erstmal nur Richtwerte, da jeder Körper individuell ist und die Bedürfnisse schwanken können.
Fazit: Übung macht den Meister
Sich all diese Informationen zu merken und diese auch noch in die Tat umzusetzen scheint kein Leichtes zu sein. Aber keine Sorge – ein gutes Zeitmanagement muss nicht von heute auf morgen funktionieren. Es braucht seine Zeit herauszufinden, wie die eigene Leistungskurve aussieht und was der Körper zu welchem Zeitpunkt des Tages kann, schafft und braucht.
Puffer einzuplanen, Multitasking zu vermeiden, fokussiert zu arbeiten, Aufgaben und Termine zu hinterfragen, Pausen ohne Bildschirm zu verbringen und sich des Wertes der Zeit bewusst zu sein sind die wichtigsten Takeaways, um die Grundsteine für ein effektives Zeitmanagement und eine gute Selbstorganisation zu setzen und keine Lebenszeit mehr zu verschwenden.
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