Die Microsoft Power Platform liefert einfache und schnelle Abhilfe für Digitalisierung und Automatisierung – ohne klassisches Programmieren. Doch was steckt konkret dahinter, welche Tools gehören dazu und wie kannst du sie im Alltag anwenden?
Was ist die Power Platform?
Die Power Platform ist ein Ökosystem aus Low-/No-Code-Werkzeugen, mit dem sich Apps entwickeln, Workflows automatisieren und Daten aus verschiedenen Systemen integrieren lassen. Kernelemente sind Power Apps (für Geschäftsapplikationen), Power Automate (für automatisierte Workflows) und Power BI (für Analysen und Visualisierung). Der Nutzen liegt insbesondere in der Effizienz: Man kommt schneller von der Idee zum lauffähigen Prozess, benötigt weniger manuelle Schritte und erhält eine gemeinsame Datenbasis über Abteilungs- und Systemgrenzen hinweg.

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Canvas Apps, Model-driven Apps und Power Automate – die Abgrenzung
Power Apps – Canvas: Volle Gestaltungsfreiheit für Oberflächen und Abläufe. Canvas Apps eignen sich, wenn Bedienlogik, Bildschirmaufteilung oder Geräteanpassungen individuell sein müssen (z. B. mobile Erfassung auf dem Shopfloor). Sie ermöglichen dir eine sehr flexible UI, die sich eng am Prozess orientiert. Canvas solltest du wählen, wenn die Benutzeroberfläche stark prozess- oder gerätespezifisch ist (z. B. mobile Erfassung am Band, Checklisten, Fotos, Unterschriften).
Power Apps – Model-driven: Die App entsteht aus Datenmodellen, Entitäten und Beziehungen; Oberflächen werden automatisch generiert und sind besonders wartbar. Model-driven Apps sind ideal, wenn ein klar strukturiertes Datenmodell mit Rollen, Formularen und standardisierten Abläufen im Vordergrund steht (z. B. Ticketing, Stammdatenpflege, Genehmigungsstrecken mit vielen Feldern).
Power Automate: Power Automate verbindet Dienste wie SharePoint, Teams, Outlook – aber auch SAP oder andere Fachsysteme – und führt ereignisgesteuert Aktionen aus, z. B. Genehmigungen, Benachrichtigungen oder Datentransfers. Mit Power Automate lassen sich wiederkehrende Handgriffe vermeiden sowie Qualität und Geschwindigkeit steigern. Du solltest Power Automate einsetzen, sobald Arbeitsschritte regelmäßig gleich ablaufen (z. B. Benachrichtigungen, Statuswechsel, Übergaben zwischen Systemen und Genehmigungen).
Wie lässt sich die Power Platform im Alltag einsetzen?
Gerade im Studium oder Büroalltag lassen sich mit wenigen Bausteinen spürbare Effekte erzielen: To-dos lassen sich automatisch aus Mails oder Teams-Chats erzeugen, persönliche RSS-News als tägliche Übersicht ins Postfach legen, Uni-Kalender per Flow mit dem eigenen Kalender synchronisieren oder Webseitenänderungen ohne Programmieraufwand überwachen. Der Clou: Vieles ist bereits in deinem Hochschul- oder Unternehmens-Office-Paket enthalten.
Für Unternehmen ist die Plattform ein Hebel, um Engpässe in IT und Fachabteilungen aufzulösen. Teams digitalisieren Formularstrecken, Rückmeldungen, Freigaben oder Datendrehscheiben eigenständig – mit zentralen Leitplanken der IT. In Produktion und Logistik lassen sich etwa Auftragsrückmeldungen als App bereitstellen, Genehmigungen mit Power Automate beschleunigen und Kennzahlen mit Power BI transparent machen. Das senkt Medienbrüche, verkürzt Durchlaufzeiten und schafft belastbare Daten für Planung und Steuerung – ohne langwierige Individualentwicklung.
Studierende profitieren doppelt: Du kannst sowohl deinen Studien- und Arbeitsalltag (z. B. Aufgabenorganisation, Kalender, Benachrichtigungen) automatisieren als auch gleichzeitig gefragte Praxis-Skills im Bereich Low-/No-Code sammeln. Wer Canvas- oder Model-driven-Apps aufsetzt und Flows entwirft, lernt nebenbei Datenmodellierung, API-Denken und saubere Prozesslogik – Fähigkeiten, die in Projekten unmittelbar einsetzbar sind. So wird aus einem ersten Verständnis von Power Apps ein fundiertes Wissen über Prozesse und deren praktische Umsetzung in funktionierende Anwendungen.
Praxisbeispiel: Estimation-Model im IT-Demand-Management
Ein Industriekunde verarbeitet rund 350 relevante IT-Demands pro Jahr. Die Anfragen wurden zwar bereits in einer Power App erfasst, aber nicht qualifiziert – Aufwand und Kosten waren unklar, Entscheidungen dauerten. Gemeinsam mit unseren IT-Consultants wurde in der bestehenden Power-Apps-Landschaft ein Estimation-Model umgesetzt, das Datenmodell, Eingabemasken und Automatisierungen verbindet. Dadurch werden Aufwände und Kosten konsistent kalkuliert, Schnittstellen und Tabellenstrukturen performant ausgelegt und der Genehmigungsfluss beschleunigt.

Entdecke im Webinar die Erfolgsfaktoren für IT-Projekte: In unserem Webinar „IT-Projektmanagement“ zeigt dir IT Consultant Henning Mört, wie du Entwicklungs- und Beratungsprojekte zielgerichtet planst und durchführst. Praxisnahe Beispiele, bewährte Vorgehensmodelle wie SCRUM und PRINCE2 und der effektive Einsatz von Planungstools stehen im Fokus. Zudem hast du die Möglichkeit, individuelle Fragen zu stellen und direkt von einem erfahrenen Consultant zu lernen.
Die App liefert Überblicks-Dashboards, strukturierte Pflege der Arbeitspakete und automatisierte Schritte für wiederkehrende Tätigkeiten. Unsere IT-Consultants steuern den gesamten Ablauf – und verwandeln Excel-Pingpong in einen belastbaren, transparenten Entscheidungsprozess.
Wie du schnell und sicher mit der Power Platform arbeiten kannst
- Klein anfangen: Einen klaren Prozess wählen (z. B. Anfrage-Formular + Genehmigung), MVP bauen, Feedback einholen, iterieren.
- Daten sauber modellieren: Entitäten, Beziehungen, Pflichtfelder, Berechtigungen von Beginn an definieren – später ist es teurer.
- Leitplanken der IT nutzen: Umgebungen, Dataverse-Richtlinien, Konnektoren und Namenskonventionen abstimmen.
- Automatisieren, wo es sich lohnt: Häufige, fehleranfällige Handgriffe zuerst automatisieren; Benachrichtigungen und Übergaben standardisieren.
- Akzeptanz sichern: UI schlicht halten, mobile Nutzung testen, klare Texte und sinnvolle Defaults.
- Messen: Zeitersparnis, Fehlerquote, Durchlaufzeit – so wird der Nutzen sichtbar und skalierbar.
Fazit
Die Power Platform löst die Problematik aus der Einleitung: Wie lassen sich Prozesse mit überschaubarem Aufwand digitalisieren und automatisieren – verständlich für Fachbereiche und wertvoll für die IT? Mit Canvas- und Model-driven-Apps entstehen schnell nutzbare Anwendungen; Power Automate koppelt Systeme und eliminiert Routinearbeit. Unternehmen gewinnen Tempo und Transparenz, Studierende bauen praxisnahe Skills auf und entlasten ihren Alltag. Das Praxisbeispiel zeigt: Wo bislang erfasst, sortiert und geschätzt wurde, schafft eine entsprechende App belastbare Entscheidungen – und damit Vertrauen in den digitalen Prozess.
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