Eines der größten Themen, die unsere Gesellschaft momentan bewegen, ist die Nachhaltigkeit. Der Klimawandel und der Umweltschutz betreffen Menschen weltweit in allen Alterskategorien – und in allen Branchen. Dem IT-Bereich kommt hier allerdings eine besondere Rolle zu.
Was ist Green IT?
Green IT ist ein Sammelbegriff für alle Bemühungen, die Informations- und Kommunikationstechnik (IKT – Englisch: ICT) nachhaltiger zu gestalten. Konkret kann das auf ganz unterschiedliche Arten realisiert werden. Bei den resultierenden Maßnahmen wird dabei vorab in zwei Kategorien unterschieden: Einerseits gibt es Maßnahmen, bei der die IT selbst umwelt- und ressourcenschonender werden soll. Das könnte beispielsweise bedeuten, Hardware mit einem geringeren Energieverbrauch herzustellen. Die zweite Art von Maßnahmen möchte hingegen nicht die Technologie selbst optimieren, sondern den Umgang mit dieser und ihre Verbreitung. Ein Beispiel hierfür wäre etwa, Dienstreisen durch Videokonferenzen zu ersetzen. Dadurch würden Unternehmen durch die Nutzung von IT etwas Gutes für die Umwelt beizutragen. Demnach gibt es zwei unterschiedliche Perspektiven, Green IT zu betrachten und zu nutzen. Den Chancen auf der einen Seite stehen dabei große Schwierigkeiten auf der anderen Seite entgegen.
Wieso brauchen wir Green IT?
Wer glaubt, die Digitalisierung bringt ausschließlich Vorteile für die Umwelt, täuscht sich. Das Thema Green IT wuchs in der Vergangenheit leider nicht aufgrund des guten Rufes, die Nachhaltigkeit durch Digitalisierung zu fördern. Im Gegenteil: Laut Studien entstehen allein durch die gewerbliche Nutzung von Rechenzentren und Servern fast zwei Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Das geht mit etwa einer Milliarden Euro an Kosten einher.
Bei dem aktuellen Stand der Entwicklung ist außerdem davon auszugehen, dass diese Werte drastisch steigen werden. Bislang wird allerdings nur ein geringer Teil dieser Energien nachhaltig generiert. Das hat zur Folge, dass IT weltweit für ca. drei Prozent der Kohlenstoffdioxid-Emissionen verantwortlich ist. In wenigen Jahren liegt dieser Wert dann bereits bei acht Prozent. Damit wäre die Umweltbelastung durch die Technologienutzung höher als die durch Kraftfahrzeuge.

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Die Ziele der Green IT
Die Ziele der Green IT sind zweischneidig: Einerseits kann Technologie viele Bereiche wie etwa Zettelwirtschaften in der öffentlichen Verwaltung umweltschonender gestalten. Andererseits bedeutet das für eine tatsächliche Schonung der Umwelt, dass die Technologie selbst ressourcensparend sein muss. Die genutzte Hardware muss demnach einen geringen Energieverbrauch aufweisen und sollte gleichzeitig möglichst langlebig sein. Außerdem wäre auch eine ressourcenschonende Produktion notwendig, bei der natürlich ebenfalls für faire Arbeitsbedingungen gesorgt ist. Nach der Nutzung wird dann optimiertes Recycling wichtig. Auch hier sollte der Entsorgungsprozess energiesparend ablaufen, damit die IT über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg umweltschonend ist. Wären diese Bedingungen gesichert, könnte sich eine weitreichende Digitalisierung tatsächlich positiv auf die Gesamtbilanz unserer Nachhaltigkeit auswirken.
Maßnahmen für Green IT
Was können wir als IT‘ler also für grüne Technologie tun? Neben umweltschonender Hardware spielt etwa das Cloud-Hosting eine große Rolle, da die Datenspeicherung in der Cloud deutlich ressourcenschonender ist, als unternehmensinterne Server zu betreiben. Das geht auch damit einher, möglichst moderne IT-Infrastrukturen einzusetzen und veraltete Hardware sachgerecht zu entsorgen.
Ein Tipp, der nicht nur für das Büro gilt, verweist außerdem auf den Standby-Modus. Dieser sorgt nämlich für einen deutlich höheren Energieverbrauch, als das tatsächliche Herunterfahren eines Geräts. Gerade in großen Unternehmen macht das in der Summe einen klaren Unterschied. Ebenso ist es aber auch mit dem bereits erwähnten Papierverbrauch. Werden digitale Varianten eingesetzt, um Büros möglichst papierlos zu gestalten, ist das nicht nur gut für die Umwelt, sondern erspart dem Unternehmen auch Druckkosten.
Aktueller denn je ist außerdem das Homeoffice als mögliche Maßnahme für Green IT. Mobile Working kann beispielsweise lange Strecken mit dem Auto zur Arbeit reduzieren und trägt so zur Umweltschonung bei. Sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Bereich kann dann außerdem auf gewisse Siegel geachtet werden, die etwa die Recyclingfähigkeiten von Elektrogeräten bestätigen. Ebenso gibt es Label für die Energieeffizienz von Geräten. Die bekannte Skala reicht hier von A+++ bis D und verleiht Aufschluss über den Verbrauch der genutzten Technologie.
Fazit
Die Digitalisierung bietet große Chancen für den Umweltschutz. Davor muss die Nutzung von IT allerdings erst green oder zumindest grüner werden. Maßnahmen für Green IT zielen genau darauf ab. Du hast noch weitere Ideen, wie die IT grüner werden kann? Schreib uns gerne! Oder schau bei unseren Downloads vorbei und vertiefe ein weiteres spannendes Thema aus der Informatikwelt!