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6 beeindruckende Frauen, die IT-Geschichte geschrieben haben

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Jannik Vieth

Leitung Karriere-Redaktion & Employer Branding

Trotz vieler Hindernisse für Frauen in Gesellschaft und Wissenschaft haben einige mutige Ausnahmen den Weg in die Informatik gewagt. Diese sechs Vorreiterinnen bleiben oft unbeachtet, haben jedoch einen wertvollen Beitrag geleistet und dienen als Inspiration.

Ist die Geschichte der IT weiblich?

In vielen Informatikhörsälen dominieren immer noch männliche Studierende. Gerade einmal jede fünfte Studierende ist hier weiblich, und bei den IT-Auszubildenden beträgt der Anteil sogar nur 7 %. Doch trotz dieser aktuellen Statistiken ist eines klar: Frauen und die IT gehören untrennbar zusammen.

Denn einige Software-Pionierinnen trugen dazu bei, die Welt der IT zu revolutionieren. Inspirierende Role Models werden kaum beachtet, haben aber einen essenziellen Einfluss auf die Entwicklung der IT genommen. Die bekanntesten sechs Frauen stellen wir in diesem Beitrag vor:

Ada Lovelace (1815 – 1852)

Im London des 19. Jahrhunderts schreibt die Mathematikerin Ada Lovelace eine bemerkenswerte Geschichte. Trotz ihrer adligen Verpflichtungen bricht sie mit Konventionen und taucht in die Welt der Mathematik ein. Ihre Neugier und Fantasie sind beispiellos und unter intensiver Anleitung entwickelt sie visionäre Ideen, die ihrer Zeit weit voraus sind.

Als sie sich mit dem Mathematiker Charles Babbage anfreundet, bahnt sich eine außergewöhnliche Partnerschaft an. Ada erkennt das Potenzial von Babbages „Analytical Engine“ nicht nur als bloße Rechenmaschine, sondern als etwas, das viel tiefer in die digitale Zukunft reicht. Sie entwirft das erste Programm für diese Maschine und wird zur Pionierin der Informatik, lange bevor dieser Begriff überhaupt geprägt wurde.

Ihr Entwurf des ersten Algorithmus, weist Parallelen zu heutigen Computerprogrammen auf und kann als Vorläufer seiner Art betrachtet werden. Dies geschah etwa hundert Jahre, bevor überhaupt eine Maschine existierte, die in der Lage gewesen wäre, ein solches Programm auszuführen.

Adas wegweisende Gedanken und ihre Fähigkeit, die Möglichkeiten von Technologie zu erkennen, verleihen ihr eine bleibende Bedeutung in der IT-Welt und inspirieren Generationen von Denkern und Entwicklern.

Ada Lovelace, Quelle: © imago/United Archives International

Rózsa Péter (1905 – 1977)

Rózsa Péter prägte den Ursprung der Informatik und der rekursiven Funktionstheorie nachhaltig. Die rekursive Funktionstheorie beschäftigt sich mit Funktionen, die sich selbst in ihrer Definition verwenden. Dies ermöglicht die Entwicklung von Algorithmen, die auf dieser Selbstreferenz basieren. Obwohl sie nicht direkt im IT-Bereich agierte, war ihre Arbeit maßgeblich für die theoretische Grundlage der Computertechnologie. Ihre Forschung zur rekursiven Funktionstheorie und ihr eigener Ansatz zur Bewältigung von Gödels Theorem trugen zur Entwicklung mathematischer Konzepte bei, die später in der theoretischen Informatik und Algorithmenentwicklung essenziell wurden. Besonders bemerkenswert ist ihre Vereinfachung der Ackermannfunktion, die zur Benennung der Ackermann-Péter-Funktion führte.

Diese Beiträge beeinflussten die Theorie der Berechenbarkeit und legten die Basis für das Verständnis von Algorithmuskomplexität. Trotz begrenzter unmittelbarer IT-Auswirkungen trug sie zur Schaffung theoretischer Grundlagen bei, auf denen moderne Informationstechnologie aufbaut.

Rózsa Péter

Grace Murray Hopper (1906 – 1992)

Grace Brewster Murray Hopper war eine herausragende Figur in der Geschichte der IT, die wesentliche Beiträge zur Entwicklung und Gestaltung des modernen Computers geleistet hat. Sie zeichnete sich als Computer-Pionierin und Marineoffizierin aus, die durch ihre Innovationskraft und Beharrlichkeit die IT-Landschaft maßgeblich beeinflusste.

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Hoppers Karriere begann nach ihrem Abschluss an der Yale University, an der sie 1930 ihren Master-Abschluss und 1934 ihren Doktortitel in Mathematik erlangte. Als außergewöhnliche Querdenkerin trug sie zur Entwicklung von Programmiersprachen, insbesondere des ersten Compilers namens A-0 im Jahr 1952, bei. Dieser revolutionäre Schritt ermöglichte es Programmierern erstmals, menschenlesbaren Code in maschinenlesbaren Code zu übersetzen und legte den Grundstein für moderne Softwareentwicklung. Hopper setzte ihren Pioniergeist bei der Schaffung der Programmiersprache COBOL fort. Diese benutzerfreundliche Sprache, die sie maßgeblich mitgestaltete, eröffnete neue Wege für die Geschäftsanwendungen und trug zur Standardisierung bei. Ihre Vision, Computer für Menschen zugänglicher zu machen, führte zur Entwicklung von Wortbefehlen statt komplexer mathematischer Symbole.

Auch Hoppers Beitrag während ihrer Zeit bei der U.S. Navy ist bemerkenswert. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie an frühen Computern, wie dem MARK I, wodurch sie technologische Fortschritte vorantrieb und die Effizienz der Marineoperationen steigerte.

Ihr Engagement erstreckte sich auch auf die Lehre, wobei sie als Lehrerin und Kommunikatorin Wissen über Computer und Programmierung verbreitete. Sie trug dazu bei, den Computerbereich für verschiedene Zielgruppen verständlicher zu machen, was in der damaligen Zeit von großer Bedeutung war.

Grace Murray Hopper, Quelle: U.S. Navy

Mary Kenneth Keller (1913-1985)

Eine weitere nennenswerte Persönlichkeit der IT-Geschichte, ist Mary Kenneth Keller.

Ihr Weg begann als sie 1932 in die Kongregation der Sisters of Charity of the Blessed Virgin Mary (Barmherzige Schwestern) eintrat. Als eine der ersten Frauen, die einen Doktortitel in Computer Science erlangten, trug sie maßgeblich zur Entwicklung der Programmiersprache BASIC bei. Ihre Vision von Computern in der Bildung führte zur Gründung eines Lehrstuhls für Informatik an der Clarke University, an der sie sich über zwei Jahrzehnte für die Ausbildung von Frauen in technischen Fächern einsetzte.

Ihr Einfluss auf die IT-Welt ist bis heute spürbar, da BASIC weiterhin dazu dient, Menschen in die Programmierung einzuführen. Mary Kenneth Keller verstarb 1985, doch ihr Vermächtnis lebt in den vielfältigen Anwendungen ihrer Arbeit fort.

Mary Kenneth Keller, Quelle: Deutscher Orden

Margaret Hamilton (geb. 1936)

Als begabte Programmiererin begann Magret Hamilton ihre Karriere am MIT, um ihre Familie finanziell abzusichern. Doch bald zeigte sich ihre Begeisterung für komplexe Aufgaben, insbesondere im Bereich der Raumfahrt. Mit nur 30 Jahren führte sie ein Team an, das Software zur Erkennung von Systemfehlern und zur Wiederherstellung von Daten bei Computerabstürzen, für die Apollo-Missionen entwickelte. Ihr innovatives Konzept „Man in the Loop“ revolutionierte die Softwareentwicklung, indem es eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Menschen, Hardware und Software ermöglichte. Ihr Code, der in der extremen Begrenzung von Ressourcen und Speicherplatz entstand, erwies sich als entscheidend für den Erfolg der Apollo-11-Mission. Margaret Hamilton prägte den Begriff „Software-Engineering“ und erkannte früh die Notwendigkeit, menschliche Fehler beim Programmieren einzukalkulieren.

Erst spät erhielt sie die verdiente Anerkennung, darunter den „NASA Exceptional Space Act Award“ im Jahr 2003 und die „Presidential Medal of Freedom“ von Präsident Obama im Jahr 2016. Ihre wegweisende Arbeit legte den Grundstein für moderne Softwarearchitektur und zeigt die bedeutende Rolle von Frauen in der IT-Geschichte auf.

Margaret Hamilton, Quelle: Daphne Weld Nichols

Radia Perlman (geb. 1951)

Radia Perlman hat die Netzwerkwelt nachhaltig geprägt. Ihre bahnbrechenden Innovationen haben dazu geführt, dass heutige Routing-Protokolle robust, skalierbar und leicht zu verwalten sind. Ihre Arbeiten wie das IS-IS-Protokoll aus den 1980er Jahren haben bis heute Bestand und sind grundlegend für die IP-Routenführung. Sie entwickelte den Spanning Tree-Algorithmus, der Ethernet von begrenzter Skalierbarkeit zu einer Technologie für große Netzwerke transformierte. Mit TRILL ging sie noch einen Schritt weiter und ermöglichte eine optimale Bandbreitennutzung. Neben ihrer Pionierarbeit im Bereich Netzwerksicherheit, darunter Vertrauensmodelle für Public Key Infrastructure, ist sie auch eine renommierte Autorin von Lehrbüchern.

Dr. Perlman unterrichtete an namhaften Universitäten, hielt weltweit Keynote-Vorträge und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.

Radia Perlman

Aktuelle Vorbilder

Trotz der dominierenden Präsenz von Männern in der IT-Welt sind es auch viele Frauen, die bahnbrechende Fortschritte vorangetrieben haben. Namen wie Ada Lovelace oder Radia Perlman stehen stellvertretend für viele wertvolle Beiträge – die weiterhin steigen. Die weiblichen Vorläuferinnen haben bedeutsame Spuren hinterlassen: Obwohl der Frauenanteil in der IT-Branche im Jahr 2022 mit unter 20 % nach wie vor recht klein ist, entspricht das nahezu einem Fünftel und zeigt eine positive Tendenz. Diese Frauen repräsentieren jene Prozentzahl und sind heutzutage inspirierende Vorbilder für junge Mädchen.

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Aus diesem Grund möchten wir nun einige der faszinierenden Frauen im IT-Bereich hervorheben, darunter aktuelle Role Models wie Constanze Kurz, Marissa Ann Mayer und Jade Raymond:

  • Constanze Kurz (geb. 1974), eine renommierte deutsche Informatikerin, Sachbuchautorin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs, hat sich besonders durch ihr Engagement im Bereich Datenschutz einen Namen gemacht.
  • Die ehemalige Vizepräsidentin von Google, Marissa Ann Mayer (geb. 1975), prägte wichtige Produkte wie GMail und Google Maps. Später wurde sie CEO von Yahoo. Heute besitzt sie das KI-Softwareunternehmen Sunshine.
  • Die Spieleentwicklerin Jade Raymond (geb. 1975), prägte Games wie “Assassin’s Creed” und “The Sims Online”. Nach ihrer Karriere bei Sony und Maxis leitet sie heute das Indie-Studio Haven in Montreal.

Auch bei mindsquare freuen wir uns auf neue Kolleginnen (und natürlich auch Kollegen). Unsere aktuellen Stellenausschreibungen findest du hier: Jobs anschauen.

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